Vita

Vita
1898 am 24.April in München geboren
1908 privater Zeichenunterricht
1916 Kriegsabitur; Kriegsfreiwilliger im l.Weltkrieg
1918 Verwundung und Lazarettaufenthalt
1920 Beginn des Kunststudiums in München
bei Julius Diez und Willi Geiger
1921 Weiterbildung in Berlin bei Emil Orlik und Cesar Klein
1922 Heirat mit Elisabeth Keimer, Malerin und Juristin
1923 Arbeit als Werbegrafiker; erste Aufträge und Preise aus dem In-und Ausland
1924 Geburt der Tochter Gertraud
1926 Übersiedlung nach Berlin; Geburt des Sohnes Peter; Tätigkeit u.a. für den Ullstein -Verlag, die Deutsche Buchgemeinschaft und die britischen North-Eastern Railways
1929 Malreisen
1930 zweite Ehe mit Elisabeth Schaible, Schriftstellerin und Juristin
1932 Geburt des Sohnes Gaspard; Begegnung mit dem Kunsthändler und Sammler Alfred Flechtheim
1933 Verbot einer von Flechtheim geplanten Einzelausstellung
1936 endgültiges Berufsverbot; Geburt der Tochter Konstanze
1938 Übersiedlung nach Nagold/Württemberg
1945 Fortsetzung der künstlerischen Tätigkeit; Vortragsreisen über seine kunsttheoretischen Ansätze
46 -1957 Ausstellungen in Stuttgart; Freudenstadt, Calw, Konstanz, Nagold, Freiburg. Reutlingen und München;
Ankäufe durch die Pinakothek München und das Land Baden-Württemberg
1977 am 6. Februar in Nagold gestorben; Gedächtnisausstellung in Nagold
80 -1998 Ausstellungen seiner Werke in München, Düsseldorf, Brüssel, Hamburg, Emden, Stuttgart Schloß Kißlegg, Weimar, Bonn, Syracuse/USA und Münster

 

Nach langen kriegsbedingten Lazarettaufenthalten beginnt Otto Dünkelsbühler 1921 in seiner Heimatstadt München ein Kunststudium bei Julius Diez und Willi Geiger. Schon bald wechselt er nach Berlin an die Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, wo er bei Emil Orlik und César Klein studiert. Studienaufenthalte in Paris, London und in Italien folgen. 1922-26 ist er in München als Gebrauchsgrafiker, ab 1926 in Berlin auch als Illustrator tätig. Nach der Begegnung mit André Lhote tritt Dünkelsbühler in dessen Akademie ein und konzentriert sich zunehmend auf die Malerei. Anfang der 1930er Jahre hält er sich zum Malen in Frankreich auf und kann durch Ausstellungen auch das Interesse der Kunstsammler wecken. Doch bereits 1933 erteilen ihm die Nationalsozialisten ein Ausstellungsverbot, das bald zu einem Arbeitsverbot erweitert wird. Es folgen Malaufenthalte in Paris, Rom, London und der Provence, bevor sich Dünkelsbühler in Nagold im Schwarzwald niederlässt. Er malt dort zunächst im Verborgenen, doch eine verstärkte Kontrolle durch die Gestapo macht auch dies unmöglich. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs intensiviert der Künstler seine Maltätigkeit. Bis 1950 beteiligt er sich an zahlreichen Ausstellungen im süddeutschen Raum, hält Vorträge und veröffentlicht Aufsätze. Die nun entstehenden Arbeiten zeichnen sich durch neue Akzente in der Komposition und eine stärkere Dominanz der Farben aus. Ab der Mitte der 1950er Jahre unternimmt der Künstler immer wieder ausgedehnte Malreisen in Deutschland, nach Frankreich, Spanien und in die Ägäis. Seit 1957 stellt er nicht mehr aus, bleibt jedoch bis in die 1970er Jahre weiterhin sehr produktiv.

 

 

 

Auszug aus einer Schrift des Künstlers
Otto Dünkelsbühler zu einem Vortrag über die „Schule der Synthese“(Konstanz oder Stuttgart, 1946 oder 1947):

Über Wesen und Mission der Malerei

Vier Elemente, aus denen das Kunstwerk entsteht:

1. Kein Kunstwerk entsteht ohne Seele.

2. Keinem Kunstwerk darf Eros fehlen, die edle Sinnlichkeit, der Brodem, den allein die Natur zu geben vermag.

3. Kein Kunstwerk darf der ordnenden Vernunft ermangeln, die alle von der Natur angebotenen Elemente, Valeur, Farbe, Linie, Fläche und Raum kühl nach ihrer Brauchbarkeit auswählt oder verwirft und aus dem Gewählten eine Hierarchie der Werte aufrichtet. Proportion, Mass und Zahl sind hier die anzuwendenden Mittel.

4. Gehörten die drei erstgenannten Punkte dem objektiven Unveränderlichen an, das für jede Zeit Gültigkeit hat, gehörten sie zu dem Alten, der Tradition, so begegnen wir im vierten Element dem Neuen, das jede Zeit ihren Kunstwerken neu mitgibt, dem Subjektiven, Individuellen, der zeit-, orts- und schicksalsgebundenen Persönlichkeit des Künstlers. Sie ist es, die frei sich in der Dosierung der genannten Elemente entscheidet. Sie ist die Retorte, in der die Synthese sich vollzieht…

Möge man nicht glauben, dass aus der Kenntnis dieser vier Elemente ein Kunstwerk zu konstruieren sei… Das geglückte Kunstwerk bleibt Gnade.

Soldat

 

Familie-1940

 

OD,-1945-2

 

OD-beim-Malen-in-der-Natur-1954

 

OD,-Griechenland,-1964

 

OD-1976